Zauberhafte Schlossgrüße vom „Schloss Wallhausen“ sende ich Euch aus dem Mansfelder Land.
Die Anreise war im Nachhinein schon ziemlich lustig, doch zuvor gar nicht amüsant. Aber von vorn erzählt.
Meine kleine Nichte und ich wollten gemeinsam Urlaub machen, sie findet meine Schlossreisen nämlich ziemlich dufte (siehe „Schloss Teutschenthal“) und möchte daher gern öfter mit von der Partie sein. Ach ja, dieses KITA-Leben ist echt spitzenmäßig!
Nahe Eisleben sollte das Reiseziel liegen und das Internet hat dazu das „Schloss Wallhausen“ erspäht. Ich schaute kurzum auf deren Website, holte mir ein Auge, war vollends zufrieden und auch schon neugierig darauf. Es folgte eine unkomplitzierte Onlinebuchung und schwups, der Kurzurlaub war in trockenen Tüchern.
An ein paar freien Tagen von Berlin nach Eisleben gedüst, die Familie besucht und am darauf folgenden Tag die Nichte abgeholt, los ging die Fahrt zum Schloss.
Das Navi hatte Wallhausen auf dem Schirm und dort angelangt gab es offensichtlich auch ein schönes großes Schloss. Merkwürdig fanden wir nur die schon recht zerfallenen Gebäude, welche das Tor zur Anlage säumten.
Auf den Hof über Kopfsteinpflaster gefahren sah man rechts gelegen ein wirklich malerisch herrschaftliches Gemäuer. Ein riesiges Eisentor mit einer massiven Stahlkette gesichert, da standen wir nun und waren leicht verwundert.
Ich hatte die Hoffnung, es würde bald jemand auftauchen, das Eisentor öffnen und uns hinein lassen. Das Ganze schien dann aber doch sehr verlassen zu sein, die angrenzende Parkanlage war jedoch gepflegt und romantisch anzuschauen.
Wir zwei Mäuse beschlossen, uns erst einmal außerhalb des Autos einen Eindruck von der Umgebung zu schaffen und spazierten etwas hin und her.
Schöne Fotos gab die Landschaft allemal her und das Wetter zeigte sich ebenfalls von seiner sonnigen Seite.
Nach etwa 30 Minuten des Wartens beschloss ich dann aber, mich telefonisch nach dem Rechten zu erkundigen und vorsichtig anzufragen, wann wir hereingelassen werden könnten.
Es läutete, der Anruf wurde angenommen und ich startete mit meiner Anfrage. Der freundliche Herr am anderen Ende verstand dann schnell, dass wir am falschen „Schloss Wallhausen“ gestrandet waren.
Das Schloss an welchem wir standen gehörte einst zu dem weiteren Schloss, welches noch als Hotelschloss in Betrieb ist.
Die Location an welcher wir gelandet waren wurde einst als Altenheim genutzt, musste allerdings vor einigen Jahren geschlossen werden, da einige bauliche Mängel bestehen und das Gebäude innen nicht so altengerecht umgestaltet werden konnte, mit Fahrstühlen und so weiter.
Frl. N. und ich waren erleichtert, schließlich am erträumten Ziel angelangt zu sein, richteten uns in der Suite ein und bekamen danach eine historische Führung über die Anlage und durch die Gemächer.
Wir schauten uns den einstigen Kerker an, das Standesamt, die winzige Kapelle, Kellergewölbe und Säle zum Feiern und einige Schlosszimmer in den unterschiedlichen Aufmachungen.
Ein toller Einblick wurde uns da geboten, am liebsten hätten wir wohl in jedem der Zimmer gern einmal übernachtet.
Ausflüge nach Sangerhausen zum Pizzafuttern, ein Besuch zum „Museumsschloss Allstedt“ und eine Fahrt ins Bergwerk am „Röhrigschacht Wettelrode“ standen auf dem Plan.
Nicht schlecht was man in so kurzer Zeit alles erleben kann und Frl. N. hat mit ihren erst fünf Jahren alles prima mitgemacht. Tja, ganz die Tante eben.
Eine kurze Panikattacke gab es allerdings als wir unter Tage fahren wollten.
Frl. N. mochte sich anfangs nicht so leicht überzeugen lassen in den Aufzug zu steigen um in den dunklen Berg über 180 m in die Tiefe zu fahren.
Letztendlich fand sie aber gerade dieses Abenteuer voll genial und plante schon weitere Führungen, welche noch länger dauern und ein noch größeres Abenteuer der einstigen Bergwerkkumpel versprechen.
Verrückt, was sich die Arbeiter dort so alles angetan haben, um Silber, Kupfer und Schiefer aus dem Stein zu schlagen.
Ein hoher Preis an gesundheitlichen Einbußen, eine Lebenserwartung von 35-40 Jahren, ein einziger Knochenjob, heutzutage nahezu unvorstellbar.
Leute, die z. B. über Bürojobs klagen sollten sich diesen Ausflug in die Tiefe unbedingt einmal gönnen und danach schauen, ob ein Schreibtisch wahrlich so ein böser Arbeitsplatz ist.
Sehr empfehlenswert für jedermann, dem Dunkelheit und Tiefen nicht all so sehr auf das Gemüt schlagen, eine ganz eigene Atmosphäre hat ein Tagebau, das muss man einfach einmal auf sich wirken lassen.
Und am 26.10. jogge ich 10 km in Sondershausen durch einen solchen Stollen, oh ja, das wird ein spannendes Erlebnis. „Kristalllauf“, ich freue mich darauf und habe mir bereits einen entsprechenden Helm besorgt.
So meine lieben Leser, diese Zeilen für den Moment, habt Freude am Anschauen der Fotos und lasst es Euch gut gehen.
Mit einem dicken Knutschi und den besten Wünschen für das anstehende Wochenende mit gaaanz viel Spaß und Erholung, Eure Jana and the cats.
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** ** ** Museumsburg Allstedt ** ** **
** ** ** Röhrigschacht in Wettelrode ** ** **
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